Auf der Leitmesse der Pflegebranche

Die ALTENPFLEGE 2024, der Treffpunkt für die Pflege im deutschsprachigen Raum, ging am 25. April zu Ende. Drei Tage lang traf sich die Branche der Altenhilfe und Pflege auf dem Messegelände in Essen, um sich über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen auszutauschen.

Über 500 Ausstellende und rund 18.000 Besuchende waren auf der ALTENPFLEGE und begutachteten die große Bandbreite an innovativen Lösungen, Dienstleistungen und Produkten. Die Messe selbst ist seit 34 Jahren die führende Veranstaltung der Pflegebranche und richtet sich vornehmlich an Führungskräfte, Pflegedienstleitungen, Betreibende von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie professionelle Pflegekräfte. Sie ist unterteilt in die Themen Pflege & Therapie, Beruf & Bildung, Verpflegung & Hauswirtschaft, IT & Management sowie Raum & Technik.

Zu den Highlights der Messe zählte die Sonderschau AVENEO – Raum für Innovationen, die eine Vielzahl von Start-ups und neuen Ideen präsentierte. Erstmalig wurde im Rahmen der AVENEO auch die Auszeichnung „Leuchttürme der Nachhaltigkeit“ vergeben, mit der besonders nachhaltige Ideen gewürdigt wurden.

Dicht umringt waren aber vor allem die Stände von Euregon, Medifox DAN und Geocon sowie von der Gematik, Stichwort Telematikinfrastruktur (TI), denn alle Besucherinnen und Besucher hatten drängende Fragen mitgebracht, die die anstehenden Umstellungen und Reformen gerade in diesen Bereichen betrafen. Allerdings fielen die Antworten eher ernüchternd aus. Vieles, das lange angekündigt war, lässt weiter auf sich warten. Die Anbindung an die TI verläuft schleppend, ist von Ausfällen geprägt… und soll doch laut Gesetz bis zum 1. Juli 2025 überall abgeschlossen sein? Das steht in den Sternen. Und was viele der über 30.000 Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen dabei besonders verunsichert: Wenn ich selbst nicht schuld bin, dass die Anbindung nicht klappt, wer bezahlt die angekündigten Strafgelder?

Ohnehin arbeiten alle Pflegemitarbeitenden bereits am Limit, versuchen die neue An- und Verordnungen umzusetzen und sollen nebenbei noch die TI stemmen, deren Betreiber selbst noch mit vielen „Kinderkrankheiten“ im System zu kämpfen haben! Dabei steht im Raum, dass ab dem 3. Quartal 2024 ein neuer Standardzugang gewährleistet sein soll, TI 2.0 genannt, der den Leistungserbringern die Verantwortung für einen sicheren Betrieb ihrer Software abnimmt, da der Zugang über ein vom BSI zugelassenes Rechenzentrum läuft. So der Plan bisher…

Während das auch bei uns genutzte DAN seit der Übernahme durch Medifox, selbst im Juni 2022 vom US-Konzern ResMed für 1 Mrd. US-Dollar übernommen, nur noch Updates bekommt, aber keine Weiterentwicklung mehr erfährt, steht das in den ambulanten Pflegediensten genutzte .snap zwar in den Startlöchern, um auch in den Pflegeheimen zum Einsatz zu kommen, ist aber eben noch nicht so weit. Vorgestellt wird .snap stationär erst auf der nächsten ALTENPFLEGE, die vom 8. bis 10. April 2025 in Nürnberg stattfindet.

Und sonst? Jede Menge an Künstlicher Intelligenz, die zum Beispiel bei der Optimierung der Einsatzplanung oder der Dokumentation vermittels Sprachsteuerung hilft, über saugende, wischende und Begrüßungsroboter bis hin zu Fuhrparkmanagement, Telemedizin und VR-Brillen für die Biographiearbeit. Fast möchte man den alten Toyota-Slogan wieder ausgraben: Nichts ist unmöglich! Gleiches wünschte man sich aber auch für den Bereich, der von den Pflegebetreibern bis zum 1. im Juli 2025 gefordert wird…

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